top of page

"Die Botschaft, die ich bringe, heisst Liebe.
Die Wahrheit die ich gebe, ist das Wissen um das EINE hinter dem Vielen."

Avatar Meher Baba(99)_edited.png

Avatar Meher Baba

Folgende Informationen wurden zusammengestellt

aus dem im Handel nicht
mehr erhältlichen Buch

Viel Schweigen ISBN3-922610-03-x

sowie aus dem in deutscher Sprache

neu erschienenen Werk

„Der Geliebte“ ISBN 978-3-7583-5363-5

und aus den Inhalten der Homepage

des Meher Baba Trust.

 

Ausführliches biographisches Material
finden Sie in dem wunderschönen Buch

„Der Geliebte“ von Naosherwan Anzar.

 

Wir bedanken uns für die
ausdrückliche Erlaubnis

diese Informationen hier
zur Verfügung stellen zu dürfen.

Avatar Meher Baba(123)_edited.png
Avatar Meher Baba(163)_edited.png
Copyright Photos
Mani S. Irani.
MSI Collection.
Alle Rechte vorbehalten

Als Sohn zoroastrischer Eltern wurde Merwan Sheriar Irani

am 25. Februar 1894 in Poona, Indien geboren.

Babas Vater Sheriar war ein aufrichtiger Gottsucher,

der seit seinem 13. Lebensjahr nach spiritueller Wahrheit strebte.

Babas Mutter war eine praktische, weltliche, wohlgeschulte Frau.

 

Merwan wuchs mit einem älteren und drei jüngeren Brüdern

und zwei Schwestern auf, wovon eine im Alter von 6 Jahren starb.

Die Familie bewohnte eine kleine zwei Zimmerwohnung mit Küche, Bad und Dachstube.

Später lebten sie einige Jahre in einer größeren Wohnung und dann in einem Haus.

Immer in derselben Straße.

 

Merwan erlebte eine weitgehend normale und glückliche Kindheit.

Er liebte Kricket und Hockey, las Dedektiv- und Edgar Wallace Geschichten

und hatte ein spezielles Interesse an Poesie. Er las viel und schrieb auch selbst Gedichte.

Außergewöhnlich war jedoch, dass er bereits im Alter von 12 Jahren die Einsamkeit liebte.

 

1911, in Merwans 17. Lebensjahr begann für Merwan ein neuer
Lebensabschnitt auf dem Deccan College.

Auch hier interessierte er sich sehr für Literatur.

Er las viele englische, persische und indische Dichter.

Sein Lieblingsdichter, den er sein ganzes Leben lang zitierte, war Hafiz.

Avatar Meher Baba(125)_edited.png
photo_2024-11-30_10-25-22 (3)_edited.jpg
Künstler Charlie Mills
Avatar Meher Baba(126).png

Baba selbst erzählte seinen Anhängern später:

„Als Junge hatte ich nichts mit Spiritualität zu tun und wusste nichts davon… ich hatte lieber Spiele… Eines Tages, als ein Freund mir ein Büchlein über Buddha gab, schlug ich es beim Kapitel über die Wiederkunft des Buddha als Maitreya-Buddha, dem Herrn der Barmherzigkeit auf, und mir wurde plötzlich bewusst „Das bin ich, tatsächlich!“, ich fühlte das tief in mir. Dann vergaß ich alles,

und so vergingen Jahre.

Eines Tages rief mich Babajan, als ich an ihrem Baum vorbeiradelte. Sie küsste mich auf die Stirn, und neun Monate lang war ich – weiß Gott – in dem Zustand, den nur sehr, sehr wenige jemals erreichen. Ich hatte kein Bewusstsein von meinem Körper oder von irgendetwas sonst. Ich ging umher und nahm keine Nahrung zu mir. Meine Mutter dachte, ich wäre verrückt geworden und holte einen Arzt. Mein Vater verstand, aber sagte nichts. Die Ärzte konnten nichts tun… Eines Tages brachte mir mein älterer Bruder Jamshed, der mich sehr liebte, etwas Tee, wovon ich trank. Bald darauf fühlte ich ein natürliches Bedürfnis, meinen Darm zu leeren, aber es war unmöglich, weil ich ja nie etwas gegessen hatte. Ich saß da und hatte keinen Stuhlgang. Da sah ich, mit meinen leiblichen Augen, ein vielfältiges Kreisen von ganzen Universen. Von dem Moment an war ich – anstatt wie bisher in göttlicher Seligkeit – in einem Zustand solcher Qualen, wie niemand in der Welt sie sich vorstellen kann. Ich schlug immer meinen Kopf an Steine und Wände, um meine Schmerzen zu erleichtern und trage noch heute Narben davon. Ich konnte mich nicht zurückhalten. Es war, als ob das ganze Universum auf meinem Kopf lastete. Ich schlug mit meiner Stirn Fenster ein. .. Meine schlaflosen, ausdruckslosen Augen machten meiner Mutter am meisten Sorge… In ihrer Seelenpein konnte sie nicht umhin, einmal zu Babajan zu gehen und sie zu fragen, was sie mit mir angestellt habe… Babajan erklärte ihr, dass ich dazu bestimmt sei die Welt wachzurütteln; aber das tröstete Schirinmai

in ihrer Verzweiflung nicht.“

Quelle: Viel Schweigen s.24

babajan-tree-327x372_edited_edited.jpg
Der Schleier wird gelüftet(1).png

Im zweiten Collegejahr begegnete Merwan

der 122 Jahre alten Mohammedanerin Hazrat Babajan.

Sie war eine der fünf Vollkommener Meister jener Zeit.

 

Merwan fühlte sich von Hazrat Babajan angezogen

wie Stahl vom Magneten.

 

Viel Zeit verbrachten sie gemeinsam unter einem Baum sitzend,

meistens ohne ein Wort zu wechseln.

Eines Tages küsste Hazrat Babajan Merwan auf die Stirn

zwischen die Augenbrauen.

 

Dieser Kuss lüftete den Schleier,

hinter dem Merwans wahre Stellung und seine Aufgabe,

diese zu erfüllen er gekommen war, verborgen lag.

 

Baba selbst erklärte später, dass der Kuss von Babajan

ihn in die Seligkeit der Gottverwirklichung versetzt hatte.

Um seinen Auftrag hier jedoch zu erfüllen, musste er zu

normalem Bewusstsein zurück kehren.

Sein Widerwille, die Seligkeit Gottes aufzugeben,

verursachte seine überaus starken Qualen.

Diese fünf göttlichen Personen waren diejenigen, die Gott selbst auf die Erde gebracht haben.

Sie waren es, die ihren Schleier (aus vidnyani Sanskaras) neunzehn Jahre lang über Merwan zogen, um seine göttliche Identität zu verbergen und ihn zu schützen, bis die Zeit reif war.

Der Schleier wird gelüftet II_edited.png

Hazrat Babajan | Sai Baba | Narayan Maharaj | Tajuddin Baba | Upasni Maharaj

Von seiner Begegnung mit Upasni Maharaj erzählte Baba selbst:

„Als ich mich Maharaj näherte, „begrüßte“ er mich, indem er mit aller Kraft einen Stein nach mir warf. Er traf mich an der Stirn – genau dort, wo Babajan mich geküsste hatte -, und zwar so stark, dass es blutete. Die Narbe ist jetzt noch zu sehen… Durch diesen heftigen Schlag hatte Maharaj begonnen, mir zur Rückkehr zu einem

normalen Bewusstsein zu verhelfen.“

Quelle: Viel Schweigen S.25

Als Merwans Interesse am Leben wieder stärker wurde,

fühlte er sich innerlich aufgefordert,

die anderen Vollkommenen Meister zu kontaktieren.

 

Sai Baba von Shirdi

Upasni Maharaj von Sakori

Narayan Maharaj von Kedgaon und

Tajuddin Baba von Nagpar

 

Durch die Hilfe dieser fünf Perfekten Meister

stieg Merwan in die Dualität der Schöpfung hinab,

behielt aber die unendliche Erfahrung der

transzendenten Einheit Gottes bei und wurde so

in der spirituellen Vollkommenheit etabliert.

6-9500 r crop darker-(ZF-1515-18231-1-019)_edited_edited_edited.jpg
Copyright Photos
Mani S. Irani MSI Collection Alle Rechte vorbehalten
Avatar Meher Baba(163)_edited_edited.png
Avatar Meher Baba(118)_edited.png
photo_2024-11-30_10-25-22 (2)_edited.jpg

Künstler Charlie Mills

Vollkommener Meister_edited.png

1921 wurde Meher Baba als
Perfekter Meister anerkannt

und begann, seine ersten Schüler
um sich zu versammeln.

Während der Jahre ihrer intensiven Ausbildung

lebte Meher Baba anfangs mit
45 Anhängern (Mandali) in Bombay.

Er mietete einen Bungalow,
Manzil-e-Meem, das Haus des Meisters.


Nach weniger als einem Jahr verließ er Bombay. Nach einer Zeit des Reisens gründete er schließlich Meherabad,
eine Ashram-Gemeinschaft
in der Nähe von Ahmednagar
(120 Kilometer nordöstlich von Poona).

 

Seine Arbeit dort umfasste die Verteilung von Lebensmitteln und Kleidung an die Armen der Gegend, die Einrichtung eines
gemeinnützigen Krankenhauses und von Arzneimittelausgabestellen sowie die Eröffnung kostenloser Internate, deren Schwerpunkt schließlich auf der spirituellen Ausbildung lag.

 

Von Anfang an richtete sich Meher Babas Arbeit an Menschen aller Kasten, Glaubensrichtungen
und Religionen.

Avatar Meher Baba(128)_edited.png

“Ich bin der Ozean der Liebe.

Schöpfe daraus so viel Liebe,
wie irgend möglich.

 

Nutze diese Gelegenheit bis zum äußersten, denn es liegt an dir,

so viel Liebe aus dem Ozean herauszuholen, wie du nur kannst.


Sicher ist jedenfalls,
dass ich dir meine ganze Liebe
schenken möchte.

Aber es liegt an dir,
ob du sie annimmst.”

Meher Baba

Avatar Meher Baba(107).png

Meher Baba - barmherziger Vater

1988-8_Untitled-88-8-30x24-Arthur-Trupp.jpg
Künstler Charlie Mills
6-7188 r-(ZF-1515-18231-1-012)_edited_edited.jpg
Copyright Photos Mani S. Irani. MSI Collection.
Alle Rechte vorbehalten
Avatar Meher Baba(163)_edited.png

Eines Tages im Oktober 1926, als alles den Höhepunkt erreicht hatte, rief Baba die Mandali zusammen und verkündete ihnen den Plan, alle Gebäude bis auf wenige Ausnahmen dem Erdboden gleich zu machen. Auf die Sorge der Mandali, was mit den 400 Menschen passieren würde, die hilflos und heimatlos zurückblieben, entgegnete Baba, dass niemand ohne die notwenige Hilfe bleiben würde.

Er hatte alles bereits vorgeplant.

 

Weniges war für die Mandali so verwirrend wie die Plötzlichkeit, mit der Baba eine bestimmte Tätigkeit aufgab und seine Energie und den Fokus auf etwas Neues richtete.

 

Baba bemerkte dazu:

„Beim Bau eines großen Gebäudes errichtet man gewöhnlich vorübergehend ein Gerüst, das man abbricht, wenn das Gebäude fertig ist. Mein Tun und Wirken ist oft nur der äußere Ausdruck meiner inneren Tätigkeit. Die Schule, das Spital usw. waren nur Gerüst für meine wirkliche Arbeit… Wenn meine Arbeit vollendet ist, brauche ich das Gerüst nicht mehr.“
 

„Ich bin nicht gekommen, um Heime oder Ashrams zu gründen, in die man sich zurückziehen kann.
Ich errichte sie nur für mein universelles Wirken;

wenn sein Zweck erfüllt ist, löse ich sie wieder auf.“

 

Quelle: Viel Schweigen S.

Avatar Meher Baba(111)_edited.png
Avatar Meher Baba(116).png
Avatar Meher Baba(128)_edited.png

Wenn das Wort meiner Liebe

durch mein Schweigen in euren Herzen spricht,

indem es euch sagt,

wer ich wirklich bin,

werdet ihr erkennen,

dass dies das wirkliche Wort ist,

das ihr euch von
jeher zu hören gesehnt habt.

Avatar Meher Baba(109).png
1980-1_The-Alphabet-Board-80-1-Oil-Meher-Center.jpg
Künstler Charlie Mills
Schweigen(3)_edited.jpg

Am 10. Juli 1925 begann
Meher Baba zu schweigen,

was er für den Rest seines Lebens, also fast vierundvierzig Jahre lang, beibehielt.

Sein Schweigen war nicht als spirituelle Übung gedacht, denn, wie er erklärte, hatte er für sich selbst nichts mehr zu gewinnen.
Vielmehr war es eine Einschränkung, die er für den spirituellen Aufstieg der Menschheit und zum Nutzen der gesamten Schöpfung im Allgemeinen auf sich nahm.

 

Viele Jahre lang „sprach“ er zu anderen, indem er auf Buchstaben auf einer Buchstabentafel zeigte, die ein Jünger vorlas.
Im Jahr 1954 gab er jedoch die Buchstabentafel auf und kommunizierte fortan durch sein eigenes System von Handgesten, die in ihrer Ausdruckskraft einzigartig und wunderschön sind.

Avatar Meher Baba(116).png
1990-4_Silent-Master-90-4-18x15-Winnie-Barrett-or-Chapman.jpg
Künstler Charlie Mills

Baba selbst sagte zu seinem Schweigen:

„Ich bin nicht gekommen um zu lehren, sondern um zu erwecken. Begreift daher, dass ich keine Vorschriften festlege. – Eine Ewigkeit lang habe ich Gebote und Regeln gegeben, aber die Menschen haben sie nicht beachtet. Ihre Unfähigkeit, nach Gottes Geboten zu leben, macht die Lehren des Avatars zum Gespött. Anstatt barmherzig zu sein, wie sie gelehrt wurden, haben sie in seinem Namen Kreuzzüge ausgefochten. Anstatt nach seinen Worten in Demut, Reinheit und Wahrheit zu leben, haben sie sich von Hass, Habgier und Gewalttätigkeit leiten lassen. – Da die Menschheit taub geblieben ist gegenüber den Regeln und Geboten, die Gott in der Vergangenheit immer wieder verkündet hat, schweige ich diesmal als Avatar. Ihr habt genug um Worte gebeten und habt sie erhalten – nun ist es Zeit, danach zu leben.“

Quelle: Viel Schweigen S.40

Die Botschaft von Meher Baba war nicht an den Kopf, sondern an das Herz gerichtet.

Dies wurde wie so oft bei einer Versammlung seiner östlichen Anhänger
in Poona 1965 deutlich:

 

„Wenn ihr heute bei mir seid, will ich euch nicht viele Worte sagen, auf denen euer Verstand herumreiten kann. Ich möchte, dass euer Verstand schläft, damit euer Herz für meine Liebe erwachen kann.“ „Ihr habt genug Worte empfangen, und ich habe genug von all den Worten. Was ich zu geben habe, kann nicht mit Worten gegeben werden.
In der Stille eurer vollkommenen Hingabe kann meine Liebe, die immer schweigend ist, zu euch überfließen, so dass ihr sie immer in euch bewahren und mit allen, die mich suchen, teilen könnt.“ „Wenn das Wort meiner Liebe sein Schweigen durchbricht und euch in euren Herzen sagt, wer ich wirklich bin, dann werdet ihr Wissen,

dass dies das wahre Wort ist, nach dem ihr euch immer gesehnt habt.“

Quelle: Viel Schweigen S. 41

Avatar Meher Baba(130).png

"In der Stille eurer vollkommenen Hingabe kann meine Liebe, die immer schweigend ist, zu euch überfließen, so dass ihr sie immer in euch bewahren und mit allen,
die mich suchen, teilen könnt.“

Prem Ashram_edited.jpg
Avatar Meher Baba(133).png

Der Prem Ashram war eine neuartige Schule, ein Internat mit einem ganz besonderen Zweck.

Die Knaben des Prem Ashrams wurden aus allen Kasten ausgewählt und erhielten eine Erziehung, die Weltliches und Spirituelles verband. Das Ziel war es, eine Gruppe von gebildeten Männern heranzuziehen, welche völlig frei von Vorurteilen oder Feindseligkeiten gegenüber Menschen anderen Glaubens und anderer Herkunft waren.

Durch die gegenseitige Fürsorge lernten die Knaben die Wahrheit auch in der Religion oder im Glauben des anderen zu würdigen, sie lernten im anderen das Beste zu suchen und dies gelten zu lassen. So wurde die Voraussetzung dafür geschaffen, dass eines Tages die Wahrheit Gottes als universelle Religion ermöglicht, alle Religionen wie Perlen auf einer Schnur zu vereinigen.

Der Prem Ashram wuchs schnell, weshalb die Schule mehrfach umgesiedelt werden musste. Baba und die Mandali widmeten den Schülern und ihrer spirituellen Erziehung viel Kraft und Zeit.

 

Die Knaben entwickelten eine außerordentlich starke Hingabe an Baba.

Da es nicht in Babas Sinne war Institutionen zu gründen, welche von ihren ursprünglichen Zielen mit der Zeit abgelenkt werden würden,
löste er den Prem Ashram 1929 wieder auf.

Bei all seinen Tätigkeiten und Handlungsweisen muss man die Grundtatsache berücksichtigen, dass alles Wirken von Meher Baba dazu diente, einen Teil seiner eigenen inneren Arbeit zu vollenden. Sobald das Ziel erreicht war, wurde die Organisation ähnlich eines Baugerüstes wieder abgebrochen. Wobei Baba immer genau dafür sorgte, dass niemand durch diesen Entschluss benachteiligt wurde.

Jede seiner Tätigkeiten war die Antwort auf eine ganz bestimmte Situation und bereitete im Kleinen etwas für das ganze Universum vor.

Gleichermaßen arbeitete Meher Baba mit seinen Mandali direkt und indirekt mit allem und jedem.

Avatar Meher Baba(132).png
Avatar Meher Baba(163)_edited_edited.png
Copyright Photos Mani S. Irani MSI Collection Alle Rechte vorbehalten
Avatar Meher Baba(127)_edited.png
03_DSC_0226.jpeg
Künstlerin Diana LePage
Intensives Reisen_edited.png

Nach der Schließung des Prem-Ashrams begann für Meher Baba und die Mandali eine Periode weiter Reisen durch Indien. Obwohl sein Name nie erwähnt wurde und die ganzen Reisen privat und geheim gehalten wurden, strömten in vielen Orten große Menschenmengen herbei, um Baba zu begrüßen. Als Baba einmal von einer großen Menschenmenge verabschiedet wurde, als er mit einem Dampfer abreiste, waren der Kapitän und die Schiffsoffiziere erstaunt, dass ein Mann, dem solch großer Respekt entgegengebracht wurde, in dritter Klasse reiste.

Auf das Angebot eines wohlhabenden Kaufmanns, ihm seine hübsche Kabine im Oberdeck zu überlassen, antwortete Baba, er sei zufrieden wo er sei.
„der Platz eines Fakirs sei immer bei den Ärmsten.“

Meher Baba hatte eine magnetische, ja fesselnde Persönlichkeit, deren Anziehungskraft nicht nur in intimen Kreisen, sondern auch vor großen Menschenmengen deutlich wurde. Viele, die ihm begegnet sind, sowohl Anhänger als auch Nichtanhänger, haben besonders die Qualität seiner Augen und seines Blickes hervorgehoben. In seiner Gegenwart herrschte eine Atmosphäre der Spontaneität und des guten Humors, und Meher Baba selbst besaß eine Leichtigkeit und Anmut in seinem Auftreten, mit der er sich ohne erkennbare Anstrengung auf alle Arten von Menschen auf ihrer jeweiligen Ebene einließ.

 

Von Zeit zu Zeit unterbrach Baba diesen engen Kontakt zu den Menschenmassen, um sich für eine kurze Zeit in die Einsamkeit und die inneren Arbeit zurückzuziehen. Die Reisen waren hart und mit häufigen Fastenzeiten besonders strapazierend.
Selbst nach einem gesundheitlichen Einbruch Ende 1930 begannen nach kurzer Erholung neue weite Reisen, dieses Mal auch in den Westen.

Oft erlebten die Mandali erstaunliche Situationen.

 

Eine davon ereignete sich in der Stadt Bam,

wo Baba in einem Außenquartier abstieg.

Ein Mann in einer imponierenden Militäruniform kam

und fragte nach dem „soeben eingetroffenen heiligen Meister.“

Als man ihm sagte, es gäbe keinen solchen Mann im Rasthaus,

bestand er darauf, dass man den Heiligen davon unterrichte,

dass „ein Bettler da sei und um Almosen bäte.“

Als Baba ihn einließ, grüßte er, legte seinen Säbel auf den Boden,

kniete vor Baba nieder und küsste seine Hand.

Als Baba ihn fragte, wer er sei, antwortete er „euer demütiger Sklave“.

„Welchen Rang bekleiden Sie?“

„Nichts neben Eurer Heiligkeit“

„Ich meine welchen militärischen Rang?“

„General der persischen Armee“.

Später sagte er etwas sehr Seltsames für
einen hohen Offizier: „In aller Demut glaube ich,

dass die Rettung dieses Landes nicht in seiner
militärischen Macht liegt, sondern in seiner
spirituellen Wiedergeburt, die eintritt,
wenn durch die Gnade großer Persönlichkeiten

von Eurer erhabenen Würde ein
Verständnis des Lebens bewirkt wird.

Ich bitte demütig um das große Geschenk

Eurer Gnade für mein Land…“

 

„Darum bin ich hier“, war Babas Zusicherung,

nach der sich der Offizier Schritt für Schritt zurückzog.

 

Quelle: Viel Schweigen S.52

6-2801r-(ZF-1515-18231-1-005).jpg
Avatar Meher Baba(163)_edited_edited.png
Copyright Photos Mani S. Irani MSI Collection Alle Rechte vorbehalten
Reisen in den Westen(2)_edited.jpg
Design ohne Titel(1)_edited.png
Reisen in den Westen II(2).png
Künstlerin Diana LePage
Reisen in den Westen(3)_edited.jpg

In den Jahren von 1931 bis 1937 reiste Meher Baba zehnmal nach Europa,

dreimal nach Amerika sowie China und in den Fernen Osten.

 

Während einige seiner Besuche von der Presse begleitet wurden und für Aufsehen sorgten, verfolgte Meher Baba mit seinen Reisen in den Westen,
wie er damals erklärte, nicht das Ziel, neue Glaubensbekenntnisse oder spirituelle Gesellschaften und Organisationen zu gründen,

sondern die Menschen dazu zu bringen, Religion im wahren Sinne zu verstehen.

Dazu, so fuhr er fort, gehöre es, jene Geisteshaltung zu entwickeln, die letztlich dazu führen sollte, die eine unendliche Existenz zu sehen, die im gesamten Universum vorherrscht, sich um weltliche Pflichten zu kümmern und dabei von Ergebnissen losgelöst zu bleiben, dieselbe Göttlichkeit in Kunst und Wissenschaft zu sehen und das höchste Bewusstsein und die unteilbare Glückseligkeit im täglichen Leben zu erfahren.

 

Auf all seinen Reisen in verschiedene Städte der Welt, bestand Baba darauf, dass man ihn dorthin hinführte, wo viele Menschen zusammenkamen. Er lief durch überbevölkerte Straßen oder hielt sich an Plätzen mit vielen Menschen auf.
Immer wieder nahm er an Veranstaltungen teil, bei welchen viele Menschen anwesend waren und deren Aufmerksamkeit auf etwas Äußeres konzentriert war wie zum Beispiel Filme, Kabarett oder ein billiges Tanzvergnügen.

Zeitweise genoss er eine Veranstaltung, besonders wenn sie wirklich komisch war, meistens jedoch verlies er das Lokal nach nur kurzem Aufenthalt und sagte, seine Arbeit dort sei erledigt.

Künstlerin Diana LePage

In New York erklärte er:

„Ich bin gekommen, um den Menschen zu helfen, ihre Ideale im täglichen Leben zu verwirklichen… Mein Wirken und meine Ziele sind äußerst praktisch. Es ist nicht praktisch, das Materielle auf Kosten des Spirituellen zu bevorzugen. Ebenso ist es nicht praktisch, Ideale zu haben und sie nicht in die Praxis umzusetzen. Praktisch im wahrsten Sinne ist es, das Ideal im Alltag zu leben, dem lebendigen Geist eine schöne und geeignete Form zu geben, Brüderlichkeit zur Tatsache zu machen, anstatt sie wie jetzt nur in der Theorie zu belassen.“

Quelle: Viel Schweigen S.65

 

Babas Absicht war es, während seiner Lebenszeit für eine Entwicklung ein Modell in kleinem Maßstab zu verwirklichen,
welches sich später weltweit ausbreiten sollte.

 

So war es ein Ziel von Baba, Anhänger von England und den USA in seinem Ashram in Nasik aufzunehmen. Er sagte: „Ich möchte sie bei mir haben, denn es ist nun Zeit für mich, stärker zu wirken, und ich möchte,
dass sie sich daran beteiligen."

 

Nachdem Baba sechs Jahre damit verbracht hatte, Verbindungen mit dem Westen herzustellen, begann eine neue Periode in der sich Baba sehr intensiv einer anderen Gruppe von Menschen widmete, den Gott-Berauschten.

Oft ereignete es sich, dass Babas Ankunft an irgendeinem Ort mit einer großen Feierlichkeit oder einem öffentlichen Ereignis zusammentraf, an dem Massenversammlungen stattfanden. Neben dem Wirken inmitten großer Menschenmassen legte Baba auf seinen Reisen immer Wert darau, Orte zu besuchen, die irgendwie mit großen Heiligen oder religiösen Führern in Zusammenhang gestanden haben. Er besuchte diese Orte nicht aus Neugierde, sondern weil dort in der Vergangenheit bereits spirituell gearbeitet worden war, weshalb sie auch in der Gegenwart für eine spirituelle Tätigkeit besonders geeignet seien. An diesen Orten zog sich Baba in die Einsamkeit zurück.

 

Auf diesen vielen Reisen wurde eine Kerngruppe
enger westlicher Jünger von ihm angezogen.

 

Immer wieder betonte Baba die Notwendigkeit,
Ost und West für eine Einigung zwischen diesen beiden
Geisteshaltungen zusammenzuführen.
So war es immer mit ein Ziel, Kontakte zwischen einzelnen östlichen
und westlichen Menschen herzustellen.

Reisen in den Westen II_edited.png
Künstler Charlie Mills
Design ohne Titel(3).png
Design ohne Titel(1).png
Avatar Meher Baba(118)_edited.png
Avatar Meher Baba(118)_edited.png
Avatar Meher Baba(141).png
Künstlerin Diana LePage
Design ohne Titel_edited.png
Avatar Meher Baba(140).png

“Ich bin gekommen,
um den Samen der Liebe in eure Herzen zu säen,
so dass ungeachtet aller oberflächlichen Unterschiede, die ihr in eurem Dasein in der Illusion erfahren und erdulden müsst, durch Liebe das Gefühl des Einsseins in allen Nationen, Glaubensrichtungen, Sekten und Kasten der Welt geweckt wird.“

Künstlerin Diana LePage
1982-6_Baba-and-Mohammed-82-6-24x20-owner-unknown1.jpg
Künstler Charlie Mills
Die Arbeit mit den Masts_edited.png

                                         Masts – Die Gott-Berauschten

 

In den späten 1930er und in den 1940er Jahren nahm Meher Babas Arbeit

eine neue Wendung und konzentrierte sich zunehmend auf den persönlichen

Kontakt und Dienst an Menschen, die er „Masts“ nannte.

Masts sind fortgeschrittene Seelen, die die inneren Ebenen des spirituellen Pfades erfahren und durch das direkte Gewahrsein Gottes
spirituell berauscht wurden.

Äußerlich mögen Masts aus dem Gleichgewicht geraten erscheinen, doch

in Wirklichkeit sind sie riesige Reservoire spirituellen Lichts und als solche waren

sie für Meher Baba in seiner spirituellen Mission nützlich.

Meher Baba reiste kreuz und quer durch den gesamten indischen Subkontinent,

von kleinen Dörfern bis hin zu großen Städten, mit dem Zug, dem Ochsenkarren

oder sogar zu Fuß, auf der Suche nach diesen Menschen, die er fütterte, badete

und mit denen er in Abgeschiedenheit saß.

Sehr spannend ist, dass die Periode dieser speziellen Tätigkeit, welche fast 13 Jahre andauerte, mit dem Aufbau, Beginn, der Dauer
und den Nachwirkungen des 2. Weltkriegs zusammenfiel.

 

Baba half durch die Masts der Menschheit und den Masts selbst.

Wie genau Baba der Welt half mit Hilfe der Masts bleibt natürlich sein Geheimnis.

Wenngleich hier noch angemerkt werden darf, dass Masts wie spirituelle Dynamos sind und so wie ein Kanal große göttliche Kraft in die Welt strömen lassen können.

Auffallend war ebenfalls, dass einige Masts eine starke innere Verbindung zu verschiedenen Ländern oder Religionen hatten. Ein Beispiel hierfür war der große Mast Chatti Baba und seine Beziehung zu Frankreich. Obwohl er lesen konnte, sah Chatti Baba nie eine Zeitung oder erhielt sonst irgendwelche Informationen zu Tagesereignissen in der Welt. Und doch erzählte er immer wieder,
dass die Völker in Europa schwere Leiden durchmachen, dass sie aber überleben und wieder glücklichere Tage erleben werden.

 

Eines Tages schüttete er Erde über seinen Kopf und sagte, viele müssten

Ängste und Entbehrungen durchmachen und viele würden vor Hunger sterben,

Baba würde aber schließlich die Leiden der Menschen stillen.

Am Abend des 09. Juni geriet Chatti Baba plötzlich in Wut und schimpfte. In großer Aufregung stürzte er aus seinem Raum und lief zu Babas Raum und sagte, er suche Schutz, denn sein eigenes Heim sei völlig zerstört. Baba verbrachte die Nacht alleine mit Chatti Baba. Man hörte wie sich Chatti Baba stundenlang bei Baba beklagte und ihm Vorwürfe machte. Schließlich beruhigte er sich und verbrachte den Rest der Nacht bei Baba. Am nächsten Morgen kehrte er in seinen Raum zurück, der sauber und ordentlich aussah wie immer. Baba erklärte den Mandali, Chatti Baba sei mit Frankreich spirituell verbunden und das Unheil,
welches in diesem Moment das Land heimsuche,

sei Ursache seiner Verzweiflung gewesen.

Man mag sich erinnern, dass Frankreich am 05. Juni kapitulierte und dass die Deutschen einige Tage später in Paris einmarschierten

 

Quelle: Viel Schweigen S.88

Die Arbeit mit den Masts II.png
Copyright Photos Mani S. Irani MSI Collection Alle Rechte vorbehalten
Avatar Meher Baba(163)_edited_edited.png
Avatar Meher Baba(163)_edited_edited.png
Copyright Photos Mani S. Irani MSI Collection Alle Rechte vorbehalten
Waschen der Füße(1).png
Waschen der Füße(2).png

Ein weiterer Aspekt seiner Arbeit zu dieser Zeit
und in der Tat während seines gesamten Lebens bestand darin, Leprakranke zu baden,

den Armen die Füße zu waschen, sich vor diesen Unglücklichen zu verbeugen und ihnen Getreide, Kleidung und Geld zu geben.


Sein ganzes Leben lange berührte
Meher Baba Geld ausschließlich,

um es an Arme weiter zu geben.


Meher Baba erklärte,

dass der Dienst des Gott-Menschen
an diesen Seelen nicht nur Auswirkungen

auf die direkt Betroffenen, sondern
auf die gesamte Menschheit habe.

Die Arbeit mit den Masts II(1)_edited.png
Die Arbeit mit den Masts II(1)_edited.png
Das neue Leben(1)_edited.png
Das neue Leben.png

Auf seine Weise lud Baba die Lebensbedingungen der verlassenen und unglücklichen Menschen auf seine eigenen Schultern und auf die seiner Mandali. Mit Beginn des neuen Lebens verzichtete Baba auf seine Göttlichkeit und wurde Mensch unter Menschen, der Menschensohn, der Gefährte seiner Gefährten. Er erlaubte niemandem, sich in Ehrerbietung vor ihm zu verneigen; stattdessen verneigte er sich vor den Bescheidensten, wusch ihre Füße und gab ihnen Almosen von dem, was er gerade besaß, als Zeugnis für die Bruderschaft aller Menschen und in Ehrfurcht vor dem göttlichen Geist, der in jedem Geschöpf wohnt, ganz gleich wie wenig wir uns seiner Gegenwart bewusst sind oder wie sehr wir ihn entwürdigen mögen. Nicht nur materieller Besitz, sondern auch unsere Wünsche und ehrgeizigen Bestrebungen, ja sogar unser Hoffen und spirituelles streben können uns binden. Im NEUEN LEBEN musste alles aufgegeben werden. Baba betonte ausdrücklich – kein spiritueller Vorteil.

Quelle: Viel Schweigen S.96

Am 10. Oktober 1949 gab Meher Baba ein sehr wichtiges Rundschreiben heraus: “Baba beendet sein ALTES LEBEN der gehegten Hoffnungen und vielfältigen Aktivitäten und beginnt mit einigen Gefährten sein NEUES LEBEN des völligen Verzichts und der absoluten Hilflosigkeit ab dem 16. Oktober 1949....” Dieses NEUE LEBEN von Baba und seinen Gefährten war an strenge Bedingungen und Schwüre geknüpft, wobei unter anderem eine der Hauptbedingungen war, dass Geld nicht angerührt werden dürfe. 

Quelle: Der Geliebte S. 59

Nachdem er sich sorgfältig auf diese große Lebensveränderung vorbereitet hatte, trennte sich Meher Baba am 16. Oktober 1949 von den Standorten, Besitztümern und Verbindungen, die er bis dahin unterhalten hatte, und begann ein, wie er es nannte, NEUES LEBEN in völliger Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit im totalen Vertrauen auf Gott.
 

Copyright Photos Mani S. Irani
MSI Collection Alle Rechte vorbehalten
Avatar Meher Baba(163)_edited_edited.png

Meher Baba selbst sagte zum "NEUEN LEBEN":
Dieses NEUE LEBEN ist endlos und selbst nach meinem physischen Tod wird es durch jene am Leben gehalten, die ein Leben vollständiger Entsagung von Falschheit, Lügen, Hass Zorn, Gier und Sinneslust führen: und die, um all dies zu vollbringen keine lüsternen Handlungen begehen, niemandem Schaden zufügen, niemanden verleugnen, nicht nach materiellen Besitztümern oder Macht streben, die keine Huldigung annehmen, weder Ehre begehren noch Schande scheuen und niemanden und nichts fürchten; durch jene, die sich gänzlich und allein auf Gott verlassen und Gott nur um der Liebe willen lieben; und die an die Liebenden Gottes glauben und an die Realität der Manifestation und dennoch keinen spirituellen oder materiellen Lohn erwarten; die nicht von der WAHRHEIT lassen und die allen Entbehrungen tapfer und von ganzem Herzen mit hundertprozentiger Heiterkeit begegnen, ohne durch Schicksalsschläge erschüttert zu werden und die Kasten, Glaubensbekenntnissen und religiösen Zeremonien keine Bedeutung beimessen."
Quell: Der Geliebte S.61/62
 

Man-o-nash_edited.png

Das „neue Leben" fand seinen Höhepunkt Anfang 1952 in Meherazad, Meher Babas neuer Residenz nördlich von Ahmednagar, durch die „Auflösung" oder „Vernichtung des Gemüts“, genannt „Manonash". 

Baba sagte: „Die Wirklichkeit – Gott – ist jenseits menschlichen Verstehens, denn sie ist jenseits des irdischen Verstandes, darum kann dieser uns nicht weiterhelfen. Sobald ihr Gott zu verstehen sucht, missversteht ihr ihn; wenn ihr ihn begreifen wollt, verfehlt ihr ihn. Ehe wirkliches Wissen beginnen kann, muss das Gehirndenken aufgegeben werden. Nur MANONASH, das Auslöschen des intellektuellen und emotionalen Denkens, führt uns zur Realität.

Es gibt einen Weg zu diesem Ziel: Liebe.

Quelle: Viel Schweigen S. 99

Man-o-nash(1)_edited.png

Baba diktierte eine Erklärung, in der es unter anderem hieß:

„Der Versuch, mit dem Gemüt das zu verstehen, was das Gemüt niemals verstehen kann, ist zwecklos; und der Versuch, den transzendentalen Zustand der Seele durch Sprachlaute und Worte auszudrücken, ist sogar noch zweckloser. Alles, was von denen gesagt werden kann, gesagt wurde und gesagt werden wird, die diesen Zustand leben und erfahren, ist, dass wenn das falsche Selbst tot ist, das WAHRE SELBST gefunden wird; dass die Geburt des WAHREN nur auf den Tod des Falschen folgen kann; und dass das Sterben für uns selbst, der wahre Tod, der alles Sterben beendet, der einzige Weg zu ewigem Leben ist.

Das bedeutet, dass, wenn das Gemüt mit all seinen Wünschen, Begierden, Sehnsüchten, vollständig vom Feuer der GÖTTLICHEN LIEBE verzehrt wird, sich das unendliche, unzerstörbare, unteilbare, ewige SELBST manifestiert.

Dies ist „Manonash“, die Vernichtung des falschen, begrenzten, unglücklichen, unwissenden, zerstörbaren Ichs, an dessen Stelle das wahre ICH, der ewige Besitzer UNENDLICHEN WISSENS, UNENDLICHER LIEBE und MACHT, UNENDLICHEN FRIEDENS und UNENDLICHER GLÜCKSELIGKEIT und HERRLICHKEIT, in seiner unwandelbaren Existenz tritt….

Wir alle befinden uns in diesem uferlosen Ozean UNENDLICHEN WISSENS und wissen dennoch nichts davon, bis das Gemüt, das die Quelle der Unwissenheit ist, für immer verschwindet; denn Unwissenheit hört auf zu existieren, wenn das Gemüt aufhört zu existieren.

Quelle: Meher Baba Trust THE LIFE CIRCULARS, No. 1, pp. 1-2

Avatar Meher Baba(102)_edited.png

"Sobald ihr Gott zu verstehen sucht, missversteht ihr ihn;
wenn ihr ihn begreifen wollt, verfehlt ihr ihn."

Avatar Meher Baba(118)_edited.png
1989-13_The-God-in-You-89-13-12x9-Polly-Branch1.jpg

Künstler Charlie Mills

3 Phasen nach Man-o-nash_edited.png

Während der Phase des "FEURIGEN FREIEN LEBENS"

machte Baba einige Bemerkungen zu dieser Lebensphase:

„Ich habe keine Verbindung zur Politik. Alle Religionen sind für mich gleichwertig. Und alle Kasten und Glaubensbekenntnisse sind mir lieb. Doch obwohl ich alle `Ismen`. Religionen und politischen Parteien schätze, transzendiert die absolute Wahrheit, obwohl sie all diese gleichermaßen einschließt, alle von ihnen und lässt keinen Raum für trennende Unterteilungen, die alle gleichermaßen Falsch sind. Die Einheit allen Lebens ist ganzheitlich und unteilbar. Sie bleibt unangreifbar und unantastbar, trotz aller denkbaren ideologischen Unterschiede.“ Er erklärte: „Das Ergebnis dieses feurigen freien Lebens wird der Welt zu verstehen geben, dass Meher Baba und jeder einzelne eins mit Gott ist.“

Quelle: Der Geliebte S.64

Nach Manonash folgten drei weitere Perioden:

 

das komplizierte freie Leben; das völlig freie Leben und das Feurig freie Leben.

 

Das komplizierte freie Leben – eine Periode die vom 21.März bis 10. Juli 1952 dauern sollte

In dieser ersten Periode sagte Baba, dass „Bindungen über Freiheit“ herrschen würden.

 

In der Periode des völlig freien Lebens, welche vom 11. Juli bis zum 14. November 1952

dauern sollte und in welcher das Göttliche dominiert,

 

Ehe ab dem 15. November im feurige freien Leben

eine Vereinigung beider Seiten zu einem Ganzen beginnt.

3 Phasen nach Man-o-nash(1)_edited.png
3 Phasen nach Man-o-nash(1)_edited.png
3 Phasen nach Man-o-nash(1)_edited.png

"Die Einheit allen Lebens ist ganzheitlich und unteilbar."

In einem Brief vom 03. Juni 1952 schrieb Dr. Burleson, der Arzt, welcher sich die ersten zwei Wochen nach dem Unfall um alle kümmerte:

„Von Ihnen und Ihrer Gruppe haben wir eine Demonstration der meisten Gebote Christi gesehen. Viele Amerikaner predigen diese Dinge, aber wir haben niemals zuvor gesehen, wie sie tatsächlich genau befolgt werden. Die tiefe Ergebenheit, die die ganze Gruppe Ihnen gegenüber zeigte, überzeugte uns davon, dass sie diese wahrhaftig verdienen. Solche Hingabe kann nicht erzwungen, sondern nur durch Liebe erworben werden. Es ist fast unglaublich, dass so viele wundervolle Menschen solch tiefe Zuneigung bewiesen. Wir sind nicht daran gewöhnt, dass die Menschen unsere Anstrengungen so dankbar anerkennen, wie Sie es taten.

Die uns erwiesene Anerkennung empfangen wir

in aller Demut….“

Quelle: Viel Schweigen S.107

Avatar Meher Baba(138)_edited_edited.png

Am 13. Juni diktierte Baba eine Botschaft an seine Anhänger:

„Das persönliche Unheil, das ich vor Jahren vorausgesagt hatte (zu allererst im Jahre 1928), hat sich endlich ereignet, als ich den amerikanischen Kontinent durchquerte. Es hat mir Gesichtsverletzungen, Arm- und Beinbrüche viel seelisches und physisches Leiden verursacht. Es musste in Amerika passieren, Gott wollte es so. Es erfüllt so den ersten Teil des Zirkulars, dass bis zum 10. Juli (während des kompliziert freien Lebens) Schwachheit über Kraft und Gebundenheit über Freiheit dominieren würden. Vom 10. Juli an, in meinem „völlig freien Leben“, wird Kraft über Schwachheit und Freiheit über Gebundenheit herrschen, und nachher, vom
15. November an, in meinem „feurig freien Leben“, werden beide Gegensätze – Kraft und Schwachheit, Freiheit und Gebundenheit – im Feuer göttlicher Liebe verzehrt werden.“ Quelle: Viel Schweigen S. 107

In der ersten drei Perioden, in welcher Bindungen über Freiheit herrschen, reiste Baba in die USA. Schon einige Zeit davor sandte Baba zwei amerikanische Frauen dorthin, um in Myrtle Beach ein Meher Baba Center ganz nach Babas Anweisungen einzurichten. Am 20. April reiste Baba schließlich selbst in die USA. Baba verbrachte einen Monat im neuen Zentrum.

Am 21. Mai 1952 wollte die Gruppe nach Meher Mount, einer Liegenschaft an der Westküste fahren. Noch vor Abfahrt fragte Baba Elizabeth, die das Auto fahren sollte, ob sie ihre Versicherungsausweise dabei habe. Als er erfuhr, dass diese im Haus waren, befahl er ihr dort anzuhalten und sie mitzunehmen. Im gleichen Auto waren noch drei weitere Frauen, Mehera, Babas Schwester Mani sowie seine Nichte Meheru. Diese drei Frauen begleiteten Baba auch durch die Zeit des "NEUES LEBEN". In einem weiteren Auto fuhr der Rest der Gruppe. Man übernachtete drei Mal auf dem Weg nach Kalifornien. Am Morgen des 24. Mai 1952 ließ sich Baba mehr Zeit als gewöhnlich, ehe er in den Wagen stieg. Auch vergingen 10 Minuten bevor er im Wagen das Zeichen zur Abfahrt gab. Nach einer kurzen Strecke hielt das Auto, Baba stieg aus und lief auf der rechten Straßenseite hin und her. Dies wiederholte sich insgesamt zwei Mal. Die Straßen waren schlüpfrig und ölig, da es in der vergangenen Nacht geregnet hatte. Die Fahrbahn war sehr schmal und beidseits war ein Graben, als sie einen Hügel hinauffuhren. Elizabeth verlangsamte das Tempo, als ein schnell fahrendes Auto den Hügel abwärts entgegenkam. Im letzten Moment bremste der Fahrer des entgegen kommenden Fahrzeuges scharf, wodurch sein Auto ins Schleudern geriet und mit dem Wagen von Elizabeth zusammenprallte. Baba wurde durch den Zusammenprall hinausgeschleudert. Er erlitt einen Arm- und Beinbruch und Schnittwunden am Kopf. Elizabeth hatte Handgelenk,- Arm- und Rippenbrüche. Auch Mehera und Meheru wurden verletzt. Nur Mani, die geschlafen hatte, blieb unverletzt. Baba der in der Vergangenheit gesagt hatte, dass er auf amerikanischem Boden Blut vergießen müsse, war der einzige, der dies tatsächlich tat. Keiner der Insassen des entgegenkommenden Fahrzeuges wurde verletzt. Später erfuhr man, dass der Fahrer ein Veteran des Koreakrieges war, ein doppelt Amputierter, der an diesem Tag

sein speziell für ihn konstruiertes Fahrzeug zum ersten Mal führte.

Baba und seine Anhänger wurden in ein Krankenhaus gebracht und dort gut versorgt.

Quelle: Viel Schweigen

Avatar Meher Baba(137)_edited.png
Das feurig freie Leben(1)_edited.png

Im November 1952 begann das "FEURIGE FREIE LEBEN" und damit eine intensive öffentliche Tätigkeit. Baba reiste viel und empfing überall große Menschenmengen, besuchte Masts und Heilige und nahm Verbindung mit ihnen auf und richtete seine Aufmerksamkeit 

wie immer besonders auf die Armen.

 

Im Februar 1954 erklärte Meher Baba zum ersten Mal öffentlich, 

dass er der Avatar oder Christus des Zeitalters sei.

 

Der Avatar ist die direkte Herabkunft Gottes in menschlicher Gestalt; frühere Avatare, die geschichtlich noch bekannt sind,

sind Zoroaster, Rama, Krishna, Buddha, Jesus und Mohammed.

 

In diesen Jahren nach dem Unfall gab Baba neben den vielen Reisen und Versammlungen eine Reihe von Erklärungen und Botschaften,

die so einfach waren, dass sie ein Kind verstehen konnte

und die gleichzeitig eine solche Kraft und Autorität hatten,

wie man es noch nie gehört hatte.

 

Das feurig freie Leben_edited.png
Der zweite Autounfall_edited.png
Der zweite Autounfall(1)_edited.png

Im Dezember 1956, als Baba von einem Tagesbesuch in Poona nach Satara zurückkehrte, ereignete sich der zweite Autounfall, welcher Baba schwer verletzte. Baba selbst sagte später: „Der Unfall war ein Segen für das Universum, aber ein Fluch für Baba.“

Das Auto geriet unerklärlicherweise außer Kontrolle und prallte

direkt gegen einen steinernen Kanal.

Der Unfall war ebenso schwer wie unerklärlich.

Babas Gesicht und Kopf waren schwer verletzt, seine Zunge musste genäht werden und eine Hüftgelenkkapsel war gebrochen. Eruch hatte vier Rippen gebrochen. Pendu und Vishnu waren weniger schwer verletzt. Nilu hingegen war bewusstlos und starb,

ohne das Bewusstsein wieder erlangt zu haben.
 

Einige Tage vor dem Unfall hatte Baba lächelnd zu den Mandali gesagt: „Vielleicht sterben wir alle in ein paar Tagen“ und hatte, sich an Nilu wendend, hinzugefügt: „Sorge dich um nichts. Denke ständig an mich. Ich alleine bin wirklich, alles andere ist unwesentlich.“

Während des Spitalaufenthalts sagte Baba über Nilus Tod:

„Es ist so gekommen, wie Nilu es sich gewünscht hatte.

Er ist glücklich, weil er nun bei mir ist.“

 

Quelle: Viel Schweigen S.121

Avatar Meher Baba(3)_edited.png
photo_2024-11-10_14-10-35_edited.jpg

Nach 1958 stellte Meher Baba seine Reisen und öffentlichen Darshans größtenteils ein und konzentrierte sich mehr auf sein "Universelles Werk" auf den höheren spirituellen Ebenen, das er in strikter Abgeschiedenheit verrichtete. 

 

Diese Arbeit setzte sich in den 1960er Jahren fort und wurde bis 1968 immer intensiver.

Neben dem großen Ost-West-Treffen von 1962

und dem Darshan-Programm in Poona 1965

hatten Babas Liebhaber gelegentlich die Gelegenheit, während der Sommermonate Zeit mit ihm im Guruprasad-Palast in Pune zu verbringen.

Avatar Meher Baba(4)_edited.png

Meher Baba:

„Niemand kann auch nur die geringste Vorstellung von der Intensität der Arbeit haben, die ich in dieser Abgeschiedenheit leiste. Der einzige Hinweis, den ich geben kann, ist, dass im Vergleich zu der Arbeit, die ich in der Abgeschiedenheit tue, alle wichtigen Arbeiten der Welt zusammengenommen völlig unbedeutend sind. Obwohl die Last meiner Arbeit für mich erdrückend ist, wird das Ergebnis meiner Arbeit von allen Menschen intensiv empfunden werden.“

 

Baba versicherte seinen Liebenden, dass das Schicksal des Universums an seiner Zurückgezogenheit hänge und die Erlösung der Menschheit von seiner Manifestation abhänge.

Avatar Meher Baba(163)_edited_edited.png
Copyright Photos Mani S. Irani MSI Collection Alle Rechte vorbehalten

Avatar Meher Baba Ki Jai

Meher Baba´s Samadhi(6)_edited.png
Meher Baba´s Samadhi(2)_edited.png
Darshan im Liegen(1)_edited.png

Im Oktober 1968 kündigte Baba ein großes Treffen an, welches vom 10. April bis zum 10. Juni 1969 täglich während einer festgesetzten Anzahl von Stunden stattfinden sollte. Einige, die diese Nachricht hörten, machten sich Sorgen, ob Babas Körper diese große Anstrengung eines solchen Dauerprogramms ertragen könne, aber Baba beruhigte sie: „Es wird leicht für mich sein, meinen Anhängern Darshan zu geben; macht euch deshalb keine Sorgen. Ich werde im Liegen Darshan geben, und das wird keine Anstrengung für meinen Körper sein. Dieser Darshan wird anders sein als alle früheren, und es wird der letzte im Schweigen sein. Obwohl ich liegen werde, werde ich doch sehr stark sein. Mein jetziger körperlicher Zustand kommt von meiner Arbeit, dann aber wird meine Arbeit vollendet und meine Freude groß sein…“ Der Brief, welcher die Nachricht der geplanten Shavas nach Übersee brachte, endete mit Babas Worten: „Ich habe immer gesagt: die Zeit ist nahe, sie kommt schnell näher, sie ist ganz nahe. Heute sage ich: die Zeit ist da, denkt daran!

Am 31. Januar 1969 um 3:45 Uhr in der Frühe wurden alle Mandali zusammengerufen

und es blieb immer eine Gruppe bei Baba, die ganze Nacht.

Auf Babas Bitte hin wurde ein Schriftstück geholt und gelesen

mit drei Versen von Hafiz, Babas bevorzugtem Dichter.

 

„Wie es sich für einen begnadeten Sklaven geziemt,

führe jeden Befehl des Meisters aus, ohne irgend eine Frage des Was oder Warum.“

„Über das, was du vom Meister hörst, sage niemals, es sei falsch, denn, mein Lieber,

der Fehler liegt in deinem eigenen Unvermögen, IHN zu verstehen.“

Ich bin der Sklave des Meisters, der mich von der Unwissenheit erlöst hat;

was auch immer mein Meister tut, ist von größtem Nutzen für alle Betroffenen.“

Quelle: Der Geliebte, Naosherwan Anzar, S.103

Meher Baba´s Samadhi(4)_edited.png

Nachdem Baba noch einmal gesagt hatte,
"Denkt daran, dass ich Gott bin",

legte er am 31. Januar 1969 zur Mittagszeit 
seinen Körper ab.

Seit diesem Tag und
für alle Zeit

gibt er nun all
seinen Liebenden 

täglich Darshan
– im Liegen.

Avatar Meher Baba(145)_edited.png
Avatar Meher Baba(97)_edited_edited.png
bottom of page